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Zusammenfassung Synode

Synode von A wie Afghanistan bis Z wie Zukunftsprozess (mit Video)

Kirchensynode im September 2021 im Schatten des Wormser Doms

Kirchensynode im September 2021 im Schatten des Wormser Doms

Die hessen-nassauische Kirchensynode ist Samstagabend in Worms zu Ende gegangen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer kam zu Besuch, die frühere Kultusministerin Hessens Karin Wolff wurde geehrt. Und gearbeitet wurde auch jede Menge am Reformprojekt "ekhn2030".

Die Kirchensynode der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat am Samstagabend ihre Tagung in Worms mit einer intensiven Debatte über den Reformprozess „ekhn2030“ beendet. Die 80 Synodalen sowie weitere 60 per Video zugeschaltete Delegierte waren bewusst an dem historischen Ort zusammengetreten. 500 Jahre nach dem Auftritt Martin Luthers vor dem Reichstag in Worms beriet das mit einem Kirchenparlament vergleichbare Gremium in der Stadt am Rhein. Es appellierte auf seiner Tagung auch an die Politik, sich stärker für Afghanistan-Flüchtlinge einzusetzen.

Alle Meldungen zur Synode: 
https://www.ekhn.de/ueber-uns/aufbau-der-ekhn/kirchensynode/berichte.html 

Meldungs-Video auf Youtube: 
https://www.youtube.com/watch?v=AhwnVL6TQ7s&t=215s 

Synodenstream komplett aufgezeichnet auf Youtube: 
https://www.youtube.com/watch?v=gI2Qy1vHcsQ

Reformprozess „ekhn2030“: Kooperation und Konzentration

Worms, das auf dem Weg der evangelischen Kirche ein zukuftsweisender Ort war, passte zum aktuellen Treffen. Im Zentrum der Synodentagung stand die Weiterarbeit an dem Zukunftsprozess „ekhn2030“. Das Papier, über das im November weiter beraten werden soll, sieht unter anderem vor, dass die gesamtkirchlichen Zuweisungen für Gebäude bis zum Ende des Jahrzehnts um bis zu 20 Millionen Euro gekürzt werden müssen. Die stärksten Einschnitte soll es bei den 900 Gemeindehäusern geben. Um zu nennenswerten Einsparungen zu kommen, müsste etwa jedes zweite aus der gesamtkirchlichen Finanz-Unterstützung genommen werden. „ekhn2030“ schlägt zugleich vor, dass die Kirchengemeinden stärker kooperieren sollen. Im Blick sind dabei regionale Vernetzungen der Gemeinden untereinander und mit ökumenischen, kommunalen und anderen zivilgesellschaftlichen Partnern. Sie werden Nachbarschaftsräume genannt. 

Resolution: Geflüchtete aus Afghanistan besser unterstützen

Die Synode hat auf ihrer Tagung auch an Bund und Länder appelliert, besonders schutzbedürftige Flüchtlinge aus Afghanistan mehr zu unterstützen und für eine sichere Bleibeperspektive zu sorgen. In einer mit großer Mehrheit verabschiedeten Resolution heißt es unter anderem, dass humanitäre Aufnahmeprogramme aufgelegt werden sollen, die es mehr Familien erlauben, ihre Angehörigen zu sich zu holen. Zudem solle der Familiennachzug für Menschen aus Afghanistan erleichtert und beschleunigt werden. Die Synodalen ersuchten zudem die Landesregierungen in Rheinland-Pfalz und Hessen „bereits hier lebenden Afghaninnen und Afghanen eine sichere Aufenthaltsperspektive zu bieten und Familienangehörigen schnell den Nachzug zu genehmigen.“ (Wortlaut der Resolution https://www.kirchenrecht-ekhn.de/synodalds/48713.pdf)

Malu Dreyer: Lob für gesellschaftliches Engagement der Kirche

„Menschen, die sich aus ihrem christlichen Glauben heraus für Gerechtigkeit, gegen Antisemitismus und für weltweite Solidarität einsetzen, sind unverzichtbar für eine Gesellschaft, die menschlich und erfolgreich zugleich sein will“. Das erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrem Besuch auf der der Synodentagung. Sie würdigte zugleich das Engagement der Kirche für die Flutopfer und lobte die Impfkampagne der EKHN #einpikserfüralle. Dreyer sagte mit Blick auf afghanische Geflüchtete zu, die Integration voranzutreiben und bessere rechtliche Voraussetzungen zu schaffen, um „nicht wieder eine „Never Ending Story“ für die Betroffenen zu schaffen. Sie sprach sich für dauerhafte Aufenthaltsgenehmigungen von Geflüchteten aus Afghanistan aus. „Wir brauchen eine Perspektive für die Menschen.“

Karin Wolff: Auszeichnung mit höchster Ehrung der EKHN

Die frühere hessische Kultusministerin Karin Wolff ist am Samstag vor der in Worms tagenden Synode mit der höchsten Auszeichnung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau geehrt worden. Für ihr großes ehrenamtliches Engagement in der evangelischen Kirche erhielt sie in Worms die Martin-Niemöller-Medaille. Die Christdemokratin war unter anderem von 1992 bis 2010 Mitglied in der Synode der EKHN, dem ehrenamtlichen Kirchenparlament. Von 2006 an gehörte sie zudem dem Kuratorium der Ehrenamtsakademie der EKHN an und war von 2010 bis 2020 auch dessen Vorsitzende. Darüber hinaus ist sie weiterhin Mitglied im Kuratorium der Evangelischen Hochschule Darmstadt. Die 62 Jahre alte Politikerin war von 1999 bis 2008 hessische Kultusministerin und von 2003 bis 2008 auch Stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Hessen.

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